Vor einem Jahr bestand erst einmal die Idee – und eine Anzahl tatkräftiger Persönlichkeiten aus Gemeinde und Region, welche eine niederschwellige Begegnungsstätte auch in Ebnat-Kappel realisieren wollten. Ein Ort, den Menschen ohne Formalitäten aufsuchen können, welche ein Bedürfnis nach Begegnung, Anteilnahme, oft auch nach Hilfe haben. Von ihnen gibt es mehr, als man vielleicht denkt. Das Vorhaben fand Unterstützung beim Kanton, bei der Gemeinde und den Kirchen, auch bei zahlreichen privat Engagierten. Sie sind es vor allem, welche viel Zeit und Know-how in das Unternehmen investierten. Mit Erfolg, wie ein Augenschein am künftigen Wirkungsort an der Industriestrasse 45a (ehemals Firma Scheu) zeigte.
Der ehemalige Anbau, der nun den b-treff beherbergt, diente früher als Lager. Er birgt mehr Raum, als zunächst vermutet. Im oberen Stockwerk befindet sich ein geräumiger Saal mit überraschend viel Tageslicht, das durch eine grosszügige Fensterfront fällt. Der solide Holzboden und die ebenfalls hölzerne Decke wurden in intensiver Fronarbeit der Initianten fachmännisch renoviert und geben dem Saal sofort ein warmes Timbre. Stolz verweist Margarit Maag auf die eingebaute Küche, welche den Saal auch punkto Restauration ausstattet.
Eine anderweitige Benützung des Saals ist denkbar
Auf der Leiter steht Thomas Lienhard, treibende Kraft für den b-treff seit den Anfängen, und montiert eine knifflige Vorhangschiene, assistiert von Muxdin aus Äthiopien, der den definitiven Bescheid seines Asylgesuchs abwartet. Inzwischen macht er sich weiterhin in der Gastgemeinde nützlich. «Wir waren sehr überrascht und erfreut, als wir neben den idealen Räumlichkeiten im Sous-sol noch dieses Bijou von Saal gesehen haben, mit dem wir ja nie gerechnet hätten», sagt Thomas Lienhard. Der Saal kann für verschiedene Veranstaltungen benützt werden, er soll auch Vereinen, Organisationen und Privaten für eine Nutzung wie Tanzen, Meditation, Musikproben und anderes zur Verfügung stehen, wenn diese mit dem Zweck des inzwischen bestehenden Vereins vereinbar ist.
Am Tisch finden sich weitere Initiantinnen und Mitglieder des Trägervereins ein. Die Freude über das nun möglich Gewordene ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Im Parterre besteht bereits eine eindrückliche Sammlung von Second-Hand-Bekleidung. Sie enthält auch exklusive Stücke und kann damit auch einen Beitrag zur Selbstfinanzierung leisten. Weitere geplante Angebote sind eine niederschwellige Stellenvermittlung auf gesetzlicher Basis, ein Mittagstisch jeweils am letzten Mittwoch des Monats, Hilfe bei der Stellensuche und im Verkehr mit Behörden und Organisationen, eine Schreibstube und Weiteres. Wichtig ist den Initianten, durch Anteilnahme und einfach «Da-Sein» dazu beizutragen, dass weniger Probleme zu «Fällen» anwachsen – was nicht nur die menschliche Ebene anspricht, sondern erst noch soziale Kosten einsparen kann.
Der b-treff in Ebnat-Kappel an der Industriestrasse ist offen von Montag und Freitag, von 14 bis 17 Uhr, sowie jeweils am letzten Mittwoch des Monats von 10 bis 14 Uhr mit Mittagstisch. Telefon 076 280 96 42; E-Mail: b.treffek@gmail.com; www.b-treff-ebnat-kappel.ch.
Am Freitag, 24. November, findet ab 18 Uhr die Network-Beiz im b-treff statt